Bistorta amplexicaulis ‚Janet‘

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Bistorta amplexicaulis ‚Janet‘
(19.08.2013, 20:30 Uhr)

‚Janet‘ gefällt sich ein bisschen als schwarzes Schaf der ‚Familie‘.
Kompaktheit, Ordnung oder ein aufrechter Blütenstand sind ihr (oder ihm?) eher fremd. Ihre mitteldicken Blüten sind mit 13 cm vergleichsweise lang, s-förmig und leuchten in lang anhaltendem Violett-Rosa. Ihre Wuchsform ist aufrecht bis breit lagernd bei mittlerer bis dichter Verzweigung und guter Standfestigkeit. Mit 105 cm ist ‚Janet’* extrem hoch belaubt im Vergleich zur generativen Höhe von nur 120 cm.Damit nimmt sie im Jahr der Pflanzung auch direkt die Pole Position in Sachen Höhe ein, gefolgt von ‚Border Beauty‘, ‚Fascination‘, ‚Fine Pink‘, ‚Rosalie‘ und ‚Taurus‘ mit je 110 cm. Auch das Laub ist außergewöhnlich groß.

Sie besticht durch hohen Blütenreichtum in für Amplexicaule-Verhältnisse fast schon frivolem Durcheinander der Blütenstände. In Verbindung mit ihrem lagernden und aufrechtem Wuchs scheint sie prädestiniert für eine flächige Verwendung neben standfesten oder opfernden Partnern.

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Janet und die Sanguisorba-Hybride
Blackthorn (15.09.2013, 14:30 Uhr)

Im zweiten Jahr baut sie etwas ab. So verblüht sie früher und auch ihre nicht durchweg attraktive Herbstfärbung erscheint schon Mitte September. Das lässt sich auch mit einem zeitigen Rückschnitt mit der ersten Blüte allenfalls verzögern. Das starke Durchtreiben, was man von anderen Sorten kennt, ist nicht ihre Stärke.

Die Meinungen reichen von „besonders aparte Sorte mit hohem Wiederekennungswert“ bis „Verblühtes stört Gesamteindruck erheblich“.

‚Janet‘ sollte in größeren Stückzahlen (mit 3 bis maximal 4 Exemplaren pro qm) eher etwas in den Hintergrund gepflanzt werden. Ihre Blüte ist für amplexicaulis-Verhältnisse kurz und spektakulär. Schöne Begleiter bis in den Frost sind die Alcea-Hybride ‚Parkfrieden‘, Phlomis tuberosa, Salvia nemorosa, Sanguisorba ‚Blackthorn‘ von Coen Jansen und Kombinationen mit lockeren Gräsern, wie Eragrostis curvula oder elliottii, sowie Kontraste mit aufrechten Vertretern, wie Andropogon gerardii oder Calamagrostis x acutiflora ‚Karl Foerster‘.

*) Die namens-gebende Person möchte man wirklich mal kennen lernen.
Ihr Züchter ist übrigens Chris Ghyselen aus Belgien.